Chronik

Chronik der Siedlergemeinschaft Sande

Im September 1954 gründeten einige Sander Bürger die Siedlergemeinschaft.
Die ersten Mitglieder von 1954 waren Charlotte Voss, Hildegard Kutschera, Irmgard Elssner, Hermann Kozlowski und Herbert Conrads. Ziele der Gemeinschaft waren gegenseitige nachbarschaftliche Hilfe und Unterstützung im Hausbau.

Die ersten Mitglieder der Siedlergemeinschaft Sande:

Eintritt 09.1954:

Werner Jakobs
Charlotte Voss
Hildegard Kutschera
Irmgard Elßner
Hermann Kozlowski
Herbert Conrads
Hans Bartsch
David Uden
Reinhard Wittig

Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Sande I

  • 1954-1959 Werner Jakobs 
  • 1960-1964 Hans Bartsch
  • 1965-1966 Johann Wulf
  • 1967 - 1974 Heinz Wegner

Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Sande II

  • 1975-1979 Günther Elsner
  • 1964-1968 Gustav Bauer
  • 1968 - 1974 Harry Harazin
  • 1974 - 1975 Heinz Schmitz (Vom Vorsitzenden der Kreisgruppe Friesland, Herrn de Lippe kommissarisch eingesetzt)

Siedlergemeinschaft Sande gesamt:

  • 1980-1981 Kurt Hanneken
  • 1982-2005 Erwin Kreutzburg
  • 2006-20xx Rainer Galli

Bauboom in Neufeld I
Die Siedlung Neufeld I entstand aus der Planung heraus in den Jahren 1961 bis 1962. Im Jahre 1963 brach dann im gesamten Wohngebiet der Bauboom aus. An allen Stellen der dürftigen Baustraßen wuchsen Familienhäuser aus der Erde. Gerade in dieser Bauzeit mit allen ihren Schwierigkeiten wurden schnell nachbarliche Beziehungen geschlossen. Ein Teil dieser neuen Eigenheimer stammen aus unserem Nachbarort Cäciliengroden und waren von dort her bereits mit Aktivitäten des Deutschen Siedlerbundes bekannt, so dass man beschloss, auch hier in Neufeld I aus den guten nachbarlichen Freundschaften eine neue Siedlergemeinschaft zu gründen.

Die ersten Probleme
Auf der ersten Mitgliederversammlung brachten betroffene Siedler ihren Unmut darüber zum Ausdruck, dass sie die Benutzung ihrer gerade fertig gestellten und teuren Hauskläranlagen wieder einstellen müssen. Nach Forderung der Gemeinde sollten sich die Haushalte sofort an die Großkläranlage anschließen lassen. In der Verhandlung mit der Gemeinde konnte von unserer Gemeinschaft eine generelle Anschlussfrist von 10 Jahren erwirkt werden.

Weniger Erfolg hatte jedoch der Widerspruch gegen die Erhebung des Erschließungsbeitrages im Jahre 1965. Beanstandet wurde damals die unterschiedliche Verteilung der Erschließungskosten zwischen Eigenheimern und der Wohnungsbaugesellschaft Friesland. Die Gemeindeverwaltung wies den Widerspruch mit der Begründung zurück, dass man für eine Berechnungsgrundlage auf keinen Fall ein Einfamilienhaus mit einer Mietwohnung vergleichen könne.

Ein Mann der ersten Stunde
Ein Mann der ersten Stunde war Gustav Bauer aus der Lessingstraße. Er lud 1964 alle interessierten Neusiedler in das Lokal „Mittelpunkt“ ein. Die Veranstaltung war sehr gut besucht. Als Gast konnte man auch den damaligen Kreisgruppenvorsitzenden Heinrich de Lippe begrüßen. Gustav Bauer wurde zum 1. Vorsitzenden und Harry Harazin zu seinem Stellvertreter gewählt. Kassenführerin wurde Frau Harms.

Hilfe für Siedler
Eine weitere umfangreiche Aufgabe für die Siedlergemeinschaft stellte die Neufassung des Einheitswertes dar. Nach Erhalt der neuen Formulare bestand eine allgemeine Unsicherheit, was das korrekte Ausfüllen dieser Papiere betraf. 

Der Vorsitzende der Gemeinschaft nahm daraufhin an einer Schulung teil, um die Siedler beim Ausfüllen der Anträge behilflich zu sein.

Eine weitere Gemeinschaftsaufgabe war damals die Brennstoffbeschaffung. Von den Vorsitzenden der Siedlergemeinschaften I und II wurden von verschiedenen Brennstoffhändlern Angebote eingeholt, um so den günstigsten Lieferanten ermitteln zu können. So bekam zum Beispiel 1969 ein Kohlenhändler aus Tettens den Zuschlag, Koks und Kohle nach Sande zu liefern. Die Preisersparnis gegenüber anderen Händlern lädt hier damals bei 0,35 DM pro Zentner.
Weitere Hilfe bestand darin, dass die Gemeinschaft für Torf und Blumenerde gesorgt hat. Außerdem wurden Leitern zu Beschneiden der Bäume verliehen und auch tatkräftige Unterstützung beim Beschneiden wurde auch in Form von Kursen angeboten.

Endlich einen Vereinsstander für die Siedler
1982 hat Frau Hannelore Buss in mühevoller Kleinarbeit einen Stander für die Siedlergemeinschaft genäht und bestickt. 

Am 29. Juni 1984 konnte dann unter Beisein von mehreren Sander Vereinen und dem Kreisgruppenvorsitzenden Ernst Husnik die Weihe unseres neuen Vereinsstanders durchgeführt werden.

Einigungslinde mit Gedenkstein für Sande
Anlässlich des ersten Jahrestages der Deutschen Wiedervereinigung am 03. Oktober 1990 hat die Siedlergemeinschaft auf dem Marktplatz in Sande eine Linde als Symbol für das Zusammenwachsen von Ost- und Westdeutschland gepflanzt. 

Den Gedenkstein unterhalb der Linde wurde vom Eilert Iken entdeckt und durch die guten Beziehungen von Heinz Schmitz zum THW aus Jeringhafe, konnte der genau 20 Tonnen schwere Granitstein nach Sande transportiert werden.
Nicht nur die Siedlerfreunde treffen sich an der Einigungslinde zu Fahrradtouren und Wanderungen.

50 Jahre Siedlergemeinschaft Sande
Mit einem Festakt im Bürgerhaus feierte die Siedlergemeinschaft Sande (Kgr. Friesland) im September ihr 50-jähriges Bestehen. Mit Festreden, Geschenken, Ehrungen und gemütlichem Beisammensein gedachten Mitglieder und Gäste der zurück liegenden Jahrzehnte. Sechs Siedler gründeten 1954 die Siedlergemeinschaft, bevor sie die ersten Wohnhäuser der Siedlung mit hohem Arbeitseinsatz errichteten, berichtete Vorsitzender Erwin Kreutzberg. Schnell schlossen sich weitere Mitstreiter der Gemeinschaft an. Ein Haus nach dem anderen spross aus dem Boden. 1964 entstand eine weitere Siedlergemeinschaft, die jedoch in den 70er Jahren wieder mit der ursprünglichen verschmolz. Sandes Bürgermeister Josef Wesselmann, selbst Mitglied im DSB, sah die Nachkriegsjahre als eine Zeit, in der viele Ziele nur durch gegenseitige Unterstützung und Gemeinsinn erreicht werden konnten. Schon damals "haben die Siedler erkannt, dass man sich helfen muss und nur gemeinsam etwas erreichen kann", sagte er und lobte die Siedler für das ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde. Die Gemeinschaftsleistung hat stets an erster Stelle gestanden, betonte auch Landesvorsitzender Bernward Pagel. Er dankte den Mitgliedern für die geleistete Arbeit und versprach weitere Unterstützung des Deutschen Siedlerbundes auf Landes- und Bundesebene. Ein wichtiges Thema sei derzeit die Diskussion um die Eigenheimzulage. Er plädierte dafür, Fördermittel differenzierter einzusetzen als bisher. "Statt Fördermittel zu kappen sollte viel mehr darauf geachtet werden, bei wem diese Gelder ankommen und wer tatsächlich den Nutzen davon hat". Gleichzeitig betonte er, dass sich die Mitglieder des DSB nicht "wie eine Herde Schafe von Reform zu Reform treiben lassen". Der Verband werde sich auch weiterhin für den Schutz des Wohneigentums einsetzen und richtungsweisende Konzepte erarbeiten.